Österreich: Nachhaltige Finanzen in Klima- und Energiestrategie

Ende Mai hat die österreichische Bundesregierung eine Strategie beschlossen, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Damit werde das Ende des fossilen Zeitalters eingeläutet, hieß es hierzu von offizieller Seite. Als wichtiger Bereich werden dabei nachhaltige Finanzen hervorgehoben. Als zweite von acht Aufgaben definiert die Strategie außerdem „notwendige ökonomische Rahmenbedingungen schaffen und Investitionen mobilisieren“. Green Finance wird daneben als eines von zwölf Leuchtturmprojekten genannt.

Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zeigt sich in einer Stellungnahme über die Vorschläge zum Thema Green Finance erfreut und mahnt zugleich an, konkrete Schritte samt Zeitplan zu definieren. Als ersten Ansatzpunkt sieht ÖGUT die Ausweitung der Investitionsmöglichkeiten für institutionelle Investoren, insbesondere für Vorsorgekassen. Zudem solle die Umsetzung einer Österreichischen Klimaschutzanleihe rasch vorangetrieben werden. ÖGUT spricht sich außerdem dafür aus, bei der Kriterienauswahl die SDGs einzubeziehen und soziale Kriterien zu berücksichtigen.

Auszüge aus der Klima- und Energiestrategie

  • Aus dem Abschnitt nachhaltige Finanzen: „Ein erfolgreich beschrittener Dekarbonisierungspfad bedeutet, dass öffentliche und private Finanzen sowie das damit verbundene Investitionsumfeld kosteneffektiv und nachhaltig zur Einhaltung der Klima- und Energieziele beitragen. Private Investitionen sollen verstärkt mobilisiert werden, um in Energie-, Verkehrs- und Klimaschutzprojekte zu investieren.“ (Seite 31)
  • Zur Aufgabe 2 – notwendige ökonomische Rahmenbedingungen schaffen und Investitionen mobilisieren: „Privatkapital mobilisieren: Die Einhaltung der Zielvorgaben gemäß Art. 2 des Pariser Klimaabkommens bedingt eine explizite Einbindung des Privatsektors. Die im Regierungsprogramm 2017–2022 festgehaltenen Initiativen zur ‚Mobilisierung von privatem Kapital zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen` (u.a. Green Bonds und Impact Investment) sollen vor diesem Hintergrund im Rahmen einer Focalgroup bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des BMF, des BMNT, Expertinnen und Experten sowie relevanten Stakeholdern des Privatsektors bis März 2019 auf ihre voraussichtlichen budgetären, sachpolitischen und finanzmarktrelevanten Effekte hin analysiert werden. Darüber hinaus sollen Vorschläge für die Implementierung unter Berücksichtigung der Initiativen auf EU-Ebene erarbeitet werden.“ (Seite 41)
  • Zum Leuchtturm 8 – Green Finance: „Zielbild: Auf Basis einer umfassenden Marktanalyse und unter direkter Einbindung des Privatsektors wird in Abstimmung mit dem Aktionsplan der europäischen Kommission zur Finanzierung von nachhaltigem Wachstum vom 8. März 2018 eine österreichische Green Finance-Agenda entwickelt. Hierfür werden – neben der Identifikation relevanter Finanzinstrumente – fundierte Nachhaltigkeitskriterien im Sinne der Zielvorgaben des Pariser Klimaabkommens erarbeitet (verstärkte Ausrichtung auf Impact). Dabei gilt es letztlich, das Risiko von Stranded Investments zu minimieren und Anreizstrukturen für Investitionen in klimafreundliche Infrastrukturen im Einvernehmen mit dem BMF zu schaffen.“ (Seite 76)
© 2023 CRIC e.V. Verein zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage. All Rights Reserved.
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.