Umfrage zu Dialogstrategien von Investoren und Vermögensverwaltern

Wandel durch Dialog: Investoren verstärken ihren Einfluss auf das Nachhaltigkeitsmanagement der Unternehmen

Dialogstrategien haben sich als wirkungsvolles Instrument der ethisch-nachhaltigen Geldanlage etabliert. Dies zeigen Ergebnisse einer Umfrage, die CRIC e.V. und das NKI – Institut für nachhaltige Kapitalanlagen unter börsennotieren Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt haben.

Danach wurden 95 Prozent der befragten Unternehmen in den vergangenen drei Jahren von nachhaltig ausgerichteten Investoren auf Hauptversammlungen oder bei Investorengesprächen aktiv auf Nachhaltigkeitsaspekte angesprochen. Bei mehr als 70 Prozent haben die Investoren dabei konkrete Forderungen an die Unternehmen formuliert, beispielsweise zur Diversität in Führungsgremien, zum Klimaschutz und zur Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten in der Lieferkette. Zwei Drittel gaben an, dass sie in Folge der Forderungen unmittelbar entsprechende Maßnahmen eingeleitet haben. 

Gleichzeitig bestätigen die Unternehmen nachhaltigen Investoren einen deutlich steigenden Einfluss sowohl auf die Gesamtstrategie als auch auf die Gestaltung ihres Nachhaltigkeitsmanagements. So gaben 30 Prozent an, dass nachhaltige Investoren einen eher oder sehr hohen Einfluss auf ihre Gesamtstrategie haben. In der Vorbefragung im Jahr 2015 lag dieser Wert noch bei sechs Prozent. Drei von vier Unternehmen bescheinigen den Investoren einen eher oder sehr hohen Einfluss auf Ziele und Maßnahmen in ihrem Nachhaltigkeitsmanagement (2015: 36%). 

Unter den gängigen Anlagestrategien der ethisch-nachhaltigen Geldanlage haben Dialogstrategien nach Angaben der Unternehmen einen besonders hohen Einfluss. 59 Prozent schätzen den Einfluss von direkten Dialogen als eher oder sehr hoch ein, 52 Prozent den entsprechenden Einfluss der Stimmrechtsausübung. Die Anwendung von Ausschlusskriterien hat nach Aussage von 35 Prozent einen eher oder sehr hohen Einfluss auf ihre nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten. 

Rolf D. Häßler, Geschäftsführer des NKI: Die Umfrage bestätigt einmal mehr, dass die nachhaltige Kapitalanlage ihrem doppelten Wirkungsversprechen gerecht wird. Nachdem zahlreiche Studien belegt haben, dass die Nutzung von Nachhaltigkeitskriterien das Rendite-Risikoprofil der Kapitalanlagen positiv beeinflussen kann, unterstreicht die Umfrage, dass gleichzeitig eine klimaverträgliche und nachhaltige Entwicklung aktiv unterstützt wird.

Gesa Vögele, Mitglied der CRIC-Geschäftsführung: Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass Dialogstrategien aus Sicht der Unternehmen nicht nur wichtiger geworden sind, sondern auch wirken. Zugleich ist noch viel Luft nach oben. Aus einer Nachhaltigkeits-Perspektive ist es daher wünschenswert, ungenutztes Potenzial weiter zu heben. Entsprechende konkrete Maßnahmen mit Blick auf Deutschland hat der Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung in seinem im Februar 2021 vorgelegten Abschlussbericht aufgezeigt.  

Im Rahmen der Umfrage sind 205 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angeschrieben worden, die Ende September in einem der führenden Aktienindizes der drei Länder gelistet wurden. Die Rücklaufquote lag bei 18 Prozent. Das NKI hatte 2015 bereits eine ähnliche Untersuchung durchgeführt. Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage sind am 2. Dezember 2021 im Rahmen der CRIC-Veranstaltungsreihe Engagement-Dialoge veröffentlicht worden.

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