Wie investieren, um das Pariser Zwei-Grad-Ziel zu erreichen?

Im Rahmen seiner praxisorientierten Masterarbeit untersucht Markus Ott die Frage, wie sich Zwei-Grad-Zielgerechtes Investieren verwirklichen lässt. Die Masterarbeit erfolgte in Kooperation mit der Alternativen Bank Schweiz AG, die zu diesem Zweck Informationen zum Anlagegeschäft zur Verfügung stellte und Markus Ott in der praktischen Umsetzung unterstützte.

Finanzdienstleister berechnen und publizieren heutzutage, wenn überhaupt, zumeist den CO2-Fussabdruck von Anlagen. Dieses Vorgehen greift mit Blick auf das Pariser Klimaabkommen jedoch zu kurz, da es keine Aussage dazu erlaubt, ob ein Portfolio mit dem 2°C-Ziel tatsächlich kompatibel ist. Die Arbeit von Markus Ott setzt hier an und zeigt auf, wie sich eine 2°C-Benchmark ausgehend vom heute verfügbaren Datenmaterial definieren lässt. Darüber hinaus ermöglicht die Arbeit eine Diskussion über Vor- und Nachteile des gewählten Vorgehens.

Die Resultate im praxisorientierten Teil der Arbeit sind für die ABS erfreulich. In der Summe sind die Kundendepots der ABS-Kundschaft heute vereinbar mit einem 2°C-Ziel. Dies ist dem strengen methodischen Ansatz im Anlagegeschäft der Alternativen Bank Schweiz zu verdanken. Die Arbeit von Markus Ott zeigt darüber hinaus auf, dass der Gewichtung der Einzeltitel eines Portfolios in Bezug auf die Erreichung der 2°C-Konformität eine hohe Bedeutung zukommt. Werden die Titel etwa gleichgewichtet, sind die Kundenanlagen bereits vor dem Jahr 2020 nicht mehr Vereinbar mit einem 2°C-Ziel. Dies wirft die Frage auf, wie eine ethische bzw. nachhaltige Anlagepolitik beschaffen sein muss, um 2°C-konform zu sein. Die Aussagen des Modells sind aufgrund Einschränkungen allerdings begrenzt. Die heute verfügbaren Modelle erlauben Aussagen zu Absenkungspfaden zu lediglich einigen wenigen Sektoren. Um den Aussagegehalt zu steigern, ist eine weitere Verfeinerung der theoretischen Modelle absolut notwendig.

Die Arbeit legt in verständlicher Weise dar, wie sich eine 2°C-Benchmark modellieren lässt. Dadurch führt sie interessierte Investierende anschaulich an das Thema heran und zeigt gleichzeitig Vor- und Nachteile heutiger Modelle auf. Die Illustration am Beispiel der ABS erlaubt zudem, sich ein Bild zum konkreten Aussagegehalt zu verschaffen. Dadurch wird insbesondere bei institutionellen Investierenden eine Auseinandersetzung ermöglicht zur Frage, ob und wo sich eine entsprechende Analyse sinnvoll einsetzen lässt.

Die Masterarbeit von Herrn Ott können sie hier einsehen.

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