Vier Jahre Laudato si’ – die physikalische, moralische und religiöse Dimension des 1,5-Grad-Ziels

2015 veröffentlichte Papst Franziskus seine zweite Enzyklika mit dem Titel „Laudato si‘ – Über die Sorge für das gemeinsame Haus“, die sich vor allem mit den Themen Umwelt und Klimaschutz befasst. Anlässlich des vierten Jahrestages der Laudato si‘ wendet sich der Präfekt Peter K.A. Cardinal Turkson mit einer Botschaft an die wissenschaftliche Gemeinschaft und fordert die Politik zum Handeln auf – auch mit Blick auf die Finanzierung der notwendigen Transformation. 

Die 1,5-Grad-Grenze, führt der Präfekt in seiner Botschaft aus, sei eine kritische physikalische Schwelle, weil sie weiterhin die Vermeidung vieler zerstörerischer Auswirkungen menschlicher Klimaveränderungen wie die Rückbildung wichtiger Gletscher und die Zerstörung der meisten tropischen Korallenriffe ermögliche. Darüber hinaus handele es sich um eine moralische Schwelle, da mit ihr die letzte Chance einhergehe, alle diese Länder und viele Millionen schutzbedürftiger Menschen, die in Küstenregionen leben, zu retten. Zum dritten sei sie eine religiöse Schwelle, weil die Welt, die von uns zerstört werde, ein Geschenk Gottes an die Menschheit sei. 

In der Botschaft hebt der Präfekt auch hervor, dass die die alarmierenden Warnungen und Forderungen aus der Wissenschaft durch starke Appelle der jungen Generation Unterstützung finden. „Es ist Zeit, eine Intervention zu organisieren“, schlussfolgert er und führt aus: „Wir alle müssen unseren Lebensstil radikal ändern: Energieverbrauch, Konsum, Verkehr, industrielle Produktion, Bau, Landwirtschaft usw.“. Jeder von uns sei gefordert, zu handeln.

Weiter heißt es: „Die Staats- und Regierungschefs der Welt, die am Klimagipfel der Vereinten Nationen im kommenden September 2019 teilnehmen werden, müssen solide nationale Pläne für die Umsetzung des Pariser Übereinkommens vorlegen.“ Insbesondere betreffe dies diejenigen Länder, die mächtiger seien und am meisten emittierten, so der Präfekt. Um der Klimakrise zu begegnen, sei es notwendig, wirtschaftliche Ressourcen in großem Umfang mobilisieren. Dies sei während der Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008 getan worden, um die Banken zu retten, sagt er und fragt: „Ist es nicht möglich, dies jetzt noch einmal zu tun, um unser gemeinsames Haus, die Zukunft unserer Kinder und künftiger Generationen zu retten?“

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