Rund zweieinhalb Monate nachdem der Sustainable Finance-Beirat seinen Abschlussbericht vorgelegt hat, verabschiedet die Bundesregierung am 5. Mai 2021 ihre entsprechende Strategie. Diese enthält fünf Ziele und 26 Maßnahmen.
Die fünf Ziele sind:
- Sustainable Finance weltweit und europäisch voranbringen
- Chancen ergreifen, Transformation finanzieren, Nachhaltigkeitswirkung verankern
- Risikomanagement der Finanzindustrie gezielt verbessern und Finanzmarktstabilität gewährleisten
- Finanzstandort Deutschland stärken und Expertise ausbauen
- Bund als Vorbild für Sustainable Finance im Finanzsystem etablieren
Die insgesamt 26 Empfehlungen sind auf Seite 7 überblicksartig dargestellt und untergliedern sich in acht Bereiche:
- Sustainable Finance auf der globalen und europäischen Ebene stärken
- Transparenz verbessern
- Risikomanagement und Aufsicht stärken
- Methoden zur Wirkungsmessung verbessern und umsetzen
- Transformation finanzieren
- Der Bund am Kapitalmarkt
- Institutionen stärken, Wissen generieren und teilen
- Effiziente Strukturen für die Umsetzung der Sustainable Finance-Strategie schaffen
Unter anderem soll es eine „Nachhaltigkeitsampel“ für Anlageprodukte geben, ESG-Wirkungs- und Berichtsmethoden weiterentwickelt werden, die KfW zur „Transformationsbank“ ausgebaut werden, Sustainable Finance in der Aus- und Weiterbildung gestärkt und eine Ressort-übergreifende Sustainable Finance-Arbeitsgruppe etabliert werden.
Der Sustainable Finance-Beirat begrüßt die Strategie in einer Medienmitteilung, benennt aber auch Divergenzen, etwa, dass die Bundesregierung bei einigen Maßnahmen zu vage bleibe, beispielsweise bei der aus Sicht des Beirats dringend notwendigen Qualifizierung von Aufsicht, Vorständen und Aufsichtsräten oder der eindeutigen Verpflichtung öffentlich-rechtlicher Finanzinstitute auf die Erreichung der Nachhaltigkeits- und Klimaziele. Der Beirat wird sich auf seiner nächsten Sitzung am 21. Mai intensiv mit der Strategie der Bundesregierung befassen.
