Rückblick: Werte Leben - "Zu viel und doch zu wenig"

Werte Leben – Forum: Zu viel und doch zu wenig
Am 27. Oktober fand im Innsbrucker Haus der Begegnung eine weitere Veranstaltung der Reihe „Werte Leben“ statt -

einer Kooperation zwischen der Diözese Innsbruck und CRIC, dem Verein zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage. Das Ziel der Veranstaltungsreihe ist die Behandlung verschiedener Themen der ethisch-nachhaltigen Geldanlage. Diesmal ist es gelungen, den ehemaligen EU-Kommissar Franz Fischler für einen Vortrag (Titel: „Eine Welt frei von Hunger“) zu gewinnen.

Fischler machte deutlich, dass Hunger nicht einfach darauf zurückzuführen ist, dass global zu wenig Nahrungsmittel produziert würden, sondern dass Hunger vor allem ein Problem des Zugangs zu Lebensmitteln ist. Hunger, so Fischler, ist „der Zwillingsbruder der Armut“, weshalb die Bekämpfung von Armut gleichbedeutend mit der Bekämpfung von Hunger ist. Fischler betonte allerdings auch, dass die Ausrottung von Hunger nicht mit einer einzigen Maßnahme, sondern nur mit einem ganzen Maßnahmenbündel zu bewältigen ist. Zentrale Maßnahmen sind dabei das Vorantreiben von Demokratie, ein globales, nachhaltiges ökosoziales Wirtschafts- und Sozialmodell, systematische ländliche Entwicklungsstrategien, Dekarbonisierung und faire Handelsregeln. Als einen zentralen Hebel zur Armut- und Hungerbekämpfung nannte Fischler die Bildung.
In der anschließenden Podiumsdiskussion (Moderation: Alois Vahrner, Tiroler Tageszeitung) diskutierten mit Franz Fischler Vertreter verschiedener Organisationen über die Bedeutung des Geldes bei der Bekämpfung von Hunger. Friedhelm Boschert (Oikocredit Österreich), Marlies Hofer-Perktold (Diözese Innsbruck), Wolfgang Pinner (Raiffeisen Capital Management) und Ursula Scheiber (Schwester und Bruder in Not) führten aus der Perspektive ihrer jeweiligen Organisation aus, wie Geld am besten zur Hungerbekämpfung eingesetzt werden kann. Während Scheiber den Unterschied zwischen der Spende und der Geldanlage betonte, machte Boschert deutlich, dass Mikrokredite eine Hilfe zur Selbsthilfe sein können. Hofer-Perktold führte aus, wie die Diözese Innsbruck Kriterien für eine sozial und ökologisch verantwortliche Geldanlage umsetzt und auf Bewusstseinsbildung setzt, Pinner erläuterte, wie es auch der Finanzwirtschaft möglich ist, wirtschaftliche Prozesse und Praktiken mit nachhaltigen Geldanlagen zu gestalten. Die zahlreichen Fragen und Diskussionsbeiträge aus dem Publikum unterstrichen die mit dem Thema verbundene Aktualität.

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V.l.n.r.: Alois Vahrner, Marlies Hofer-Perktold, Franz Fischler, Ursula Scheiber, Wolfgang Pinner, Friedhelm Boschert

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