Was wir lesen (und hören): von Divestments und Menschenrechtsverletzungen

Shareholdern und Stakeholdern gelingt es zunehmend, Erdölfirmen zu Divestments zu bewegen – doch wird dadurch nicht in Wirklichkeit alles noch schlimmer? Außerdem: Welche Entwicklungen zeichnen sich mit Blick auf Menschenrechtsverletzungen durch Unternehmen ab?

CRIC stellt in dieser Ausgabe der Rubrik Was wir lesen – und in diesem Fall richtigerweise auch: Was wir hören – aktuelle Beiträge vor, die diesen Fragen auf den Grund gehen.

Bloomberg beschreibt in dem Artikel What Happens When an Oil Giant Walks Away wie BP es geschafft hat, seine CO2-Bilanz durch Divestments zu verbessern. Allerdings: Der Verkauf an ein privates, nicht an der Börse notiertes Unternehmen hat dazu geführt, dass die Umweltschäden durch den Verkauf des entsprechenden Ölfelds in Alaska belegbar zugenommen haben.

Ist es also ein zweifelhafter Weg, wenn Shareholder und Stakeholder Energiegiganten wie BP dazu bewegen, sich ehrgeizige(re) Klimaziele zu setzen? Zwei mögliche Antworten: Zum einen wird hier sicher die Grenze eines solchen Engagement deutlich – es ist also die öffentliche Hand gefragt. Zum anderen ist zu überlegen, inwiefern Forderungen nach der Reduktion von Treibhausgasemission absolut formuliert werden sollten und können. Nicht die Frage, ob CO2-Emissionen eines Unternehmens reduziert werden, stände also zur Debatte, sondern die Frage seines Beitrags zur globalen Senkung von Emissionen.

In jedem Fall, so argumentiert zumindest Wolfgang Kuhn von der britischen Nichtregierungsorganisation ShareAction in seinem Standpunkt: Alles Impact oder was? im Tagesspiegel, stehen Investierende in der Verantwortung für die negativen Wirkungen von Kapitalanlagen und die nötigen Veränderungen der Realwirtschaft.

Mit Blick auf das Thema Menschenrechtsverletzungen durch international tätige Unternehmen lohnt es sich, ein Interview von Dr. Wolfgang Kessler mit dem Wirtschaftsethiker und Menschenrechtsexperten Prof. Dr. Florian Wettstein anzuhören. Darin spricht er unter anderem über die wichtige Rolle, die Nichtregierungsorganisationen spielen, über den wichtigen und richtigen Schritt in die richtige Richtung, die ein Lieferkettengesetz bedeutet, über einen Smart Mix von freiwilligen und verpflichtenden sowie nationalen und internationalen Maßnahmen und über das Ziel einer globalen integrierten Wirtschaftsverfassung.

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In der Rubrik Was wir lesen ist bereits erschienen:

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